Baustellen

Solarpanele. Sie versorgen seit letztem Sommer unser Schiff zuverlässig mit 200 Watt peak Strom. Kein einziges mal mussten wir Landstrom anschließen! Es war zwar eine Heidenarbeit: 24 Löcher im Kajütdach, die gesamte Verkleidung ausbauen und unzählige Kabel anschließen, aber es hat sich gelohnt. Der Windgenerator mit seinen angeblichen 500 Watt trägt wohl nicht sonderlich zur Stromversorgung bei.

Außerdem haben wir die meisten Lampen auf LED umgerüstet, wodurch der Stromverbrauch erheblich gesunken ist.

Zusätzlich haben wir LED-Streifen an die Decken geklebt, um eine gute Raumausleuchtung zu haben. Das hatten die Spots nicht geschafft, weder mit Halogen, noch mit LED.

Der Kühlschrank läuft jetzt seit einigen Tagen durchgängig, die Batterien bleiben voll. Trotz verregnetem ostfriesischem Sommerwetter.

 

Viel schleifen und streichen liegen hinter uns, so wohl im Schiff, als auch im Außenbereich. Allein das Deck hat uns letzten Sommer mehrere Wochen Arbeit gekostet. Im letzten Sommer haben wir so gut wie alles gestrichen, nur den schwarzen Bereich haben wir nur zwei mal gestichen. Unterwasser wurde gesandstrahlt und von uns sieben mal grundiert. Die Bodenbretter konnten wir den Winter über im Keller renovieren.

Nicht nur streichen mussten wir, auch das Vakuumabwassersystem bedurfte einer Grundreinigung: alles ausbauen, säubern und wieder einbauen. Und das in den verwinkeltsten Ecken des Schiffs. Außerdem haben wir einen Bordurchbruch für Seewasser gesetzt und eine weitere Druckpumpe eingebaut, jetzt wird die Toilette nicht mehr mit wertvollem Trinkwasser gespült, sondern mit Seewasser. Außerdem gibt es jetzt Seewasser aus einem Wasserhahn.

Die Bilgen mussten entrostet werden, dazu musste Wolfgang einmal sogar Kopfüber unter den Kühlschrank kriechen, weil dort ein Abschweißloch zu war und das Wasser von dort nicht ablaufen konnte.

Einen neuen Wassertank haben wir eingebaut, dazu mussten wir den Schrank unter der Vorschiffskoje opfern.

 

Die Weihnachtstage haben wir mit nähen verbracht. Für alle Vier Kojen haben wir Matratzen zugeschnitten und zugenäht. Danach hatten wir Schwielen an den Händen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Außerdem hat Olivia Vorhänge für den Salon genäht, damit es wohnlicher wird.

Ich bin davon ausgegangen, dass die Sonnenschutzfolie, die wir auf die Fenster und Luken geklebt haben, als Sichtschutz reicht, aber im Dunkeln bringt die leider nichts.

Nach dem Sandstrahlen des Unterwasserschiffs mussten wir den Farbaufbau neu machen. Das Antifouling, welches wir in den Osterferien aufgetragen haben, war dabei jedoch der schnellste Part.

Das Streichen der Holzteile an Deck dagegen zieht sich noch immer hin. Eigentlich waren wir damit letzten Sommer fertig, jedoch hatten wir den falschen Lack verwendet. Er blätterte nach dem Winter wieder ab! Wir hatten nicht beachtet, dass "International Original" nicht für Teakholz geeignet ist.

Den alten Dieseltank haben wir komplett entleert, geputzt und einen Füllstandsensor eingebaut. Die alten in-line-Vorfilter habe ich durch eine Doppelfilteranlage mit Wasserabscheider und Förderpumpe ersetzt. Danke an Alex für seine gute Idee, die er schon hunderte Meilen auf seinem Schiff genutzt hat. Wenn die Motorleistung in rollender See wegen eines verstopften Filters runtergeht, muss ich jetzt nur noch auf den zweiten Filter umschalten. Ein großes Plus in punkto Sicherheit. Genauso, die Tankanzeige, damit wir wissen, wann es Zeit wird auf den Reservetank zu schalten oder nachzutanken.

Außerdem hatten wir ein Leck in der Hydraulikleitung vom Innensteuerstand. An den Pressungen der gestückelten Leitung suppte es. Nach der Überführung aus Holland hatte sich in der Mitte, wo der Schlauch mit einer Kupplung zusammengefügt war, ein kleiner See Hydrauliköl gebildet. Nun sind die Schläuche neu und aus einem Stück, eine mögliche Leckstelle weniger.

Den Auspuff habe ich zusammen mit dem Motorservice erneuert. Er bestand aus sieben (!) unterschiedlichen Schlauchstücken und hatte uns die letzte Bilge unter dem Schalldämpfer mit Wasser gefüllt. Nun ist der Auspuff neu. In zwei Stücken: zum neuen Wassersammler und zum Auspuff. Eine Leckstelle und viele weitere mögliche weniger. Ohne Schalldämpfer kommt mir der Motor sogar leiser vor. Ölwechsel und Impellerwechsel haben wir gleich mit erledigt. Natürlich nicht ohne Probleme (auf dem Boot geht nichts, aber absolut nichts, ohne unzählige Probleme), wir haben an die fünf Stunden gebraucht.

Neue Impeller und Keilriemen sind in der Achterkoje, Öl und Ölpumpe auch.

Nach dem ich nun Oberflächenbeschichtungstechniker, Elektriker und Motormechaniker angelernt bin, muss anscheinend auch noch der Informatikbereich dazu. Schnittstellen und Protokolle, Befehle... Immerhin habe ich schon mal geschafft, das GPS-Gerät und das UKW-Funkgerät mit integriertem AIS- Empfänger mit dem Laptop zu verbinden, der die Navigation übernehmen soll.

Jetzt geht es an die Kurzwelle. Wetterbericht über RTTY und FAX, Email.  Mein Amateurfunkrufzeichen: DO1WTR.

Außerdem zeigt das Echolot immer nur 50cm  an, da muss ich jetzt ran.

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